Victorine Müller

À la tombée du jour.

5. Juni -

17. Juli 2011

À la tombée du jour.

Die Künstlerin lässt die Kunsthalle als eigentliche Schau-Bühne in Erscheinung treten; sie definiert verschiedene mehr oder weniger verschränkte Zonen, in denen die skulpturalen Akteure ganz privat weilen und wirken. Als Angelpunkt der Ausstellung positioniert sie im Hauptraum ein zeichenhaft aus Schaumkartonplatten zusammengestecktes Chimärenwesen, das leuchtend orange Fäden fasst und in Ordnung zu halten trachtet. Oder handelt es sich umgekehrt um Energieströme aus dieser unergründlichen vitalen Quelle, die aus den durch das Trennglas greifenden Händen weitgefächert in den Schwarzraum zerstieben? «Haga» nennt Victorine Müller diese Wechselfigur, die als Empfangende oder als Spendende gelesen werden kann und scheinbar aktiv an einem sonderbaren Transformationsprozess teilhat. Die Szene erscheint als Phantasma, als Traumgebilde, dessen Geheimnis durch keinen noch so verstiegenen Deutungsversuch gelüftet werden kann – und es ist gerade dieses alle Inszenierungen von Victorine Müller durchdringende Mysterium, das anhaltend fesselt.

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