Jan Kaeser / Martin Zimmermann

Wolkenschuhe

4. Februar -

11. März 2001

Wolkenschuhe

Das «Riesenrad» ist nicht nur eine zeitlose Attraktion, es kann auch als Symbol für so manches im Menschenleben betrachtet werden. Unten steigt man ein, kommt schrittweise hoch zum Zenit und wieder zurück nach unten zum Ausstieg. Mit einer Umdrehung verbindet das Rad unten und oben – Himmel und Erde. Wenn Jan Kaeser und Martin Zimmermann auf Plakat und Einladung ihrer Ausstellung Riesenrad und Schachtdeckel je hälftig zur Ellipse kombinieren, verweisen sie auf Polares. Im Zentrum der drei in der Kunsthalle Wil gezeigten Werke steht unsichtbar der Mensch. Dessen Körpergefühl wird durch wenige Richtungen bestimmt: vorne und hinten, rechts und links, unten und oben. Es sind dies die horizontalen und vertikalen Orientierungen im Raum. Aus den Gemeinschaftsarbeiten des letzten Jahres von Kaeser und Zimmermann lassen sich durchaus Verbindungen zu den drei Inszenierungen in Wil herstellen. Da sind einmal die Themen Weg und Orientierung bei den Arbeiten «Wegweiser» bei Pontresina und «Color bars» in Kreuzlingen. Die Installation «schwarz-weiss» in Teufen bezieht ebenfalls den Faktor Zeit mit ein, die Bewegung verläuft hier jedoch vertikal und nicht horizontal. Die anfänglich an der Decke schwebenden, schwarzen und weissen
Luftballons sinken allmählich zu Boden und verwandeln das Deckenbild über die Phase der oben und unten sichtbaren Ballons zur begehbaren Bodeninstallation. In der Symbolsprache ergeben sich aus Richtungen und hell-dunkel, gut und böse, Himmel und Hölle oder eben Riesenrad und Kanalisation.

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