Urs Lengwiler

Ein wissenschaftliches Tagebuch

2. Februar -

9. März 2003

Ein wissenschaftliches Tagebuch

Mit drei Eulen empfängt Urs Lengwiler vor dem Durchgang zur Ausstellung die Besucher der Installation. Wie lebendig durch die Kunst des Präparators schauen sie von ihren hohen Stelen herunter. Weitere ausgestopfte Eulen und Bälge sind in die Rauminstallation integriert. Zuerst verweisensie als Untersuchungsobjekte auf eine Wissenschaft, die vom Toten aus das Lebens erforscht. Eulen sind Vögel der Nacht, deren Schrei im Aberglauben als unheilbringendes Omen vernommen wird. In der Antike galten sie als Unterwelts- und Totenvögel. Aesop beschreibt in seinen Fabeln den Steinkauz als klügsten aller Vögel. Er ist der heilige Vogel der Pallas Athene, der Göttin der Weisheit, Schutzpatronin der Künste und der Wissenschaft. Für die Schamanen galten Vögel über Jahrtausende als Hilfsgeister, um zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt der Götter zu vermitteln. In der Installation sind die Eulen Symbol für eine Wissenschaft, die Licht in das Dunkel der Geheimnisse der Natur bringen will und für eine Kunst, die über das Sichtbare hinaus blicken möchte.

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